Wirtschaft pocht auf attraktiven öV für Luzern

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«Der Kanton Luzern und die Zentralschweiz werden vom Bund und SBB systematisch benachteiligt», kritisierte Präsident Josef Wyss an der Generalversammlung der Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Gesellschaft (AWG). Das sei fatal, weil «die öV-Anbindung ist ein Standortfaktor ist.»

Fast schon im Wochentakt wurden und werden Bad News zum öffentlichen Verkehr für Luzern und die Zentralschweiz bekannt. Dies dürfe nicht tatenlos hingenommen werden, so Wyss an der AWG-GV: «Eine gute öV-Erreichbarkeit ist für unsere Tourismusregion wichtig und generell von wirtschaftspolitischer Relevanz.»

Mobilitätspolitische Forderungen

Wyss verwandelte die Bad News und Unsicherheiten der letzten Woche in mobilitätspolitische Forderungen der AWG:

  • Durchgangsbahnhof Luzern zügig planen und realisieren statt etappieren und verzögern.
  • Durchmesserlinie muss fixer Bestandteil des Ausbauprojekts Durchgangsbahnhof Luzern sein.
  • SBB dürfen in den Nord- Süd-Verbindungen die Direktzüge in den Tessin und Italien nicht in der angedrohten Form reduzieren.
  • Die Fahrzeiten nach Bern und nach Zürich dürfen weder verlangsamt noch ausgedünnt werden.

Wirtschaft stärkt Politik den Rücken

Die wirtschaftspolitische Organisation AWG forderte an der Generalversammlung die Regierungen der Zentralschweiz, die kantonalen Parlamente und die eidgenössischen Parlamentarierinnen und Parlamentarier auf, «alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um das Abkoppeln von Luzern zu verhindern.» Am wichtigsten dabei sei der Einsatz für den Durchgangsbahnhof Luzern ohne Planungsunterbruch. «Wir von der Wirtschaft stärken der Politik den Rücken.» Die AWG wird sich zusätzlich dafür einsetzen, dass die Stimme der Wirtschaft zugunsten des attraktiven öffentlichen Verkehrs stärker gehört wird.

AWG: von Michaela zu Michael

Die Generalversammlung der AWG verabschiedete Michaela Tschuor, Wikon, aus dem Vorstand. Die Unternehmerin und Gemeindepräsidentin gehörte seit 2020 dem Leitungsgremium an. Mit ihr ist erstmals ein Mitglied des AWG-Vorstandes in die Regierung gewählt worden. «Das steigert natürlich den Marktwert der AWG», sagte Wyss mit Augenzwinkern. Neu in den Vorstand gewählt wurde Michael Kurmann, Dagmersellen. Der Ingenieur ist Mitinhaber der Tagamar AG und politisiert seit 2017 im Kantonsrat. Thomas Bitzi, Willisau, wurde für den leider verstorbenen Thomas Baumeler als Rechnungs-revisor gewählt.

Die weiteren Mitglieder des Vorstandes: Josef Wyss, Neuenkirch; Kurt Bischof, Hochdorf; Renato Steffen, Root; Andreas Birrer, Sursee; Andrea Gmür, Luzern; Barbara Haas-Helfenstein, Sempach; Inge Lichtsteiner, Egolzwil; Stephan Portmann, Schötz; Christian Stofer, Sursee; Irène Wüest, Eich; Martin Zemp, Luzern.

MM Wyss Tschuor Kurmann

Präsident Josef Wyss mit dem austretenden Vorstandsmitglied Michaela Tschuor und dem Nachfolger Michael Kurmann

 

GUT AG: boomende Branche

Die Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Gesellschaft (AWG) mit 530 Mitglieder besucht spannende Unternehmen. Die GV fand bei der GUT AG Schenkon statt. Das inhabergeführte Unternehmen für Gebäudetechnik wurde von Christoph Schärli und Patrick Frank vorgestellt.

«Nach dem Ja zum Klimagesetz haben die Offertanfragen erneut zugenommen, immer mehr Leute wollen aus der fossilen Energie aussteigen», so Frank. GUT AG beschäftigt an fünf Standorten 120 Mitarbeitende und ist in einer Branche tätig, die die Energiewende markant fördern kann. «Deshalb ist die Nachfrage gross», so Christoph Schärli. Christian Stofer von Leuenberger Architekten erläuterte das Konzept des Lumen Parks. Auch die Stiftung Brändi ist Mieterin dieser Liegenschaft. Markus Tremp stellte das Gastronomie-Konzept vor.

Impressionen

Tags: Wirtschaft, Abstimmung

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