Schoggi: nachhaltig und wirtschaftlich

Bewertung: 5 / 5

Stern aktivStern aktivStern aktivStern aktivStern aktiv
 

Die Lebensmittelbranche setzt bei der Nachhaltigkeit auf Ei-genverantwortung statt übereifrige Regulierungen. Das zeigte sich an einer AWG-Veranstaltung bei Chocolat Aeschbach in Root.

«Nachhaltigkeit ist einer unserer vier Leuchttürme in der Unternehmensstrategie», sagte Markus Aeschbach von Aeschbach Chocolatier vor 150 Personen an einer Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Gesellschaft AWG). Er nannte etwa die palmfettfreie Produktion, die Verwendung natürlicher Farbstoffe, die Einhaltung der Standards von vier Zertifikaten oder die Ausrichtung des ganzen Betriebs mit 115 Mitarbeiten-den auf Klimaneutralität.

Nur bloss keine Überregulierung!

Das Beispiel Aeschbach Chocolatier Root wie generell die Schokoladen-Branche war für Ständerätin Petra Gössi bester Beweis für ihre Aussage: «Wirtschaftliche und nachhaltige Lebensmittel sind kein Widerspruch».» Das sagte Gössi als Präsidentin der «Föderation der Schweizerischen Nahrungsmittel-Industrien» (Fial), somit als höchste Vertreterin der Lebensmittelbranche. Allerdings brauche es statt übereifriger Regulierungen vor allem Eigenverantwortung der Branche. Momentan mache den Lebensmittelproduzenten die angekündigten neuen Sorgfaltspflichten der EU zu schaffen. Man versuche den Ende 2024 drohenden «administrativen Moloch» abzuwehren. Aeschbach konnte beipflichten: «Auch unsere Verwaltung in der Schweiz ist sich viel zu wenig bewusst, wie gross für uns Betriebe nur schon kleinste Verordnungsanpassungen sind.»

Konsumentinnen und Konsumenten

Differenziert äusserte sich Meret Schneider, frühere Nationalrätin der Grünen. Sie attestiert der Wirtschaft, speziell der Lebensmittelindustrie, zunehmende Nachhaltigkeit. Wenn auch nicht aus lauter gutem Willen, sondern weil sie die wachsende Sensibilisierung der Bevölkerung und der Konsumierenden spürt. Damit stellte Moderatorin Simon Burgener Übereinstimmung zwischen der freisinnigen und der grünen Sicht fest: Die Ausrichtung auf eine nachhaltige Lebensmittelproduktion muss zusammen mit der Bevölkerung erfolgen. Gössi: «Wir dürfen die Konsumentinnen und Konsumenten nicht überfordern, sondern motivieren, damit sie bereit sind, für nachhaltiger produzierte Lebensmittel einen Aufpreis zu zahlen.»

Podium, von links: Moderatorin Simone Burgener, Unternehmer Markus Aeschbach, ehemalige Nationalrätin Meret Schneider, Ständerätin Petra Gössi. Bild Bi.

Impressionen Event Aeschbach Chocolatier Root

Tags: Wirtschaft

Drucken