Gewerbliches Nein zu «No Billag»

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Josef Wyss: «Die AWG will keine Masseneinwanderung ausländischer Medienunternehmen als Ersatz für die SRG.»

Im wirtschaftlichen Interesse des Kantons und des Landes sagt die Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Gesellschaft (AWG) Kanton Luzern Nein zur Initiative «No Billag». «Wir wollen nicht, dass Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Deutungshoheit ins Ausland abwandern», sagt AWG-Präsident Josef Wyss.

Der Vorstand der Luzerner Wirtschaftsorganisation «Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Gesellschaft» (AWG) ist aus einer spezifisch wirtschaftlicher Optik gegen die Radikalinitiative «No Billag».

... aber die SRG muss sich bewegen

«Natürlich kann man sich über dieses oder jenes bei der SRG ärgern», sagt AWG-Präsident Josef Wyss. Das rechtfertigt aber noch lange nicht, ein bewährtes und über Jahrzehnte aufgebautes Unternehmen zu zerschlagen. Aus Sicht der Wirtschaft und des Gewerbes geht es der AWG um eine im Grossen und Ganzen fundierte Berichterstattung über wirtschaftliche Themen und die Berichterstattung über das Wechselspiel zwischen Konjunktur, Weltwirtschaft und der Situation hiesiger KMU. Sendungen wie «SRF Börse», «Eco» oder die Wirtschaftsbeiträge im «Echo der Zeit» möchte Wyss nicht missen. Die Nein-Parole zu «No Billag» bedeutet aber keinen Freipass für die SRG. «Wir von der AWG erwarten, dass die SRG entschlackt und unternehmerischer geführt wird.»

Luzerner Arbeitsplätze und Betriebe gefährdet

Die AWG betrachtet im kleinen, mehrsprachigen Land Schweiz einen medialen Service public nur aufgrund von Werbeeinnahmen und ohne Gebühren als nicht realistisch. Die Abschaffung der – stark reduzierten Billag ab 2019 – würde zu einer «Masseneinwanderung ausländischer Sender» (Wyss) führen. Das passt der AWG nicht. «Wir wollen nicht leichtfertig 14‘000 Stellen in den Medienbetrieben und den vorgelagerten Branchen riskieren.» Es gelte die Wertschöpfung im eigenen Land, ja im eigenen Kanton zu behalten. Konkret: Ohne Beiträge aus den Gebühren hätten die Luzerner Unternehmen Tele 1 und Radio 3fach kaum Überlebenschancen.

Glaubwürdigkeit des Gewerbes

Und dann geht es dem AWG-Vorstand noch um etwas anderes: Getreu dem AWG-Grundsatz «Anständig wirtschaften». Dazu gehört die gesellschaftliche Verantwortung, die Bereitschaft, dass auch Unternehmen einen Beitrag an den medialen Service public leisten. Ganz abgesehen davon, dass KMU bis zu einem Umsatz von einer halben Million Franken gebührenfrei sind, bringt die Billag bei einem Millionen-Konzern die Rechnung nicht aus dem Lot. Bi. 

 

Tags: Parolen, Abstimmung

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