Staatlicher Mindestlohn wäre ein Bumerang
Die Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Gesellschaft AWG Kanton Luzern warnt vor der Mindestlohn-Initiative. Staatlich fixierte Mindestlöhne wären ein Bumerang für Angestellte, KMU, Landregionen und eine unnötige Gefahr für den Wirtschaftsstandort Schweiz.
„Es tönt ja nett, wenn jeder in der Schweiz mindestens 22 Franken in der Stunde verdient", sagt Nationalrat und AWG-Präsident Leo Müller. Bei genauerem Hinsehen sei die gewerkschaftliche Initiative aber ein gefährlicher Bumerang.
Schlecht für KMU und Jugend
„Wo wäre für junge Leute noch der Reiz, eine Berufslehre oder eine Attestlehre zu machen, wenn sie sofort nach der Schule 22 Franken verdienen könnten?", fragt Müller. Gerade für den Kanton Luzern mit seiner starken KMU-Wirtschaft wären die Folgen fatal. KMU-Betriebe wollen Lehrstellen anbieten, um unternehmerischen Nachwuchs zu sichern. Dazu kommt, dass für viele Kleinbetriebe bei einem staatlich diktierten Lohn für Hilfs- oder Teilzeitkräfte die Rechnung nicht mehr aufgehen würde. Die Mindestlohninitiative wäre nicht nur für Jugendliche, sondern für alle Schwächeren auf dem Arbeitsmarkt ein Bumerang. Ungelernte, Teilzeitkräfte, Wiedereinsteigerinnen, Praktikanten würden vom Arbeitsmarkt gedrängt.
„Genf ist nicht Gettnau"
Der Bumerang würde noch anderweitig zurückschlagen: Der Zeller Kantonsrat und Unternehmer Urs Marti vom AWG-Vorstand stört sich an der Gleichmacherei. „Es kann nicht sein, dass für eine Teilzeit-Coiffeuse in Genf und Gettnau die gleichen Massstäbe gelten." Wenn der Staat allen Regionen und Branchen den gleichen Mindestlohn aufzwingt, würde es für die ländlichen Regionen eng. „Das geht ins Auge, und zwar für die Arbeitnehmer wie auch für kleine Betriebe, bei denen die Rechnung nicht mehr aufgeht."
Nationalrätin Ida Glanzmann, ebenfalls im AWG-Vorstand, macht sich ganz generell Sorgen um den Wirtschaftsstandort. Die Schweiz sei im Moment wirtschaftlich stark. „Aber mit den vielen Initiativen, die neue Vorschriften und Auflagen verlangen, sägen wir an unserem eigenen Ast des Wohlstandes."
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