Mit Berufslehre sehr gute Karrierechancen

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Nicht nur Akademiker machen Karriere. Die Berufslehre bietet beste Voraussetzungen mit der Verbindung Theorie – Praxis und dem Prinzip «Kein Abschluss ohne Anschluss». Dieser Tenor prägte ein Podium der Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Gesellschaft AWG in Sursee.

«Es stimmt überhaupt nicht, dass wir nur noch Akademiker ausbilden», sagte Bildungsdirektor Reto Wyss im Einstiegsreferat. Im Kanton Luzern wählen nur 20 Prozent der Jugendlichen den gymnasialen Weg und anschliessend das Universitätsstudium. Die Mehrheit von 75 Prozent macht eine Berufslehre. Und dies mit gutem Grund, wie Regierungsrat Wyss sagte: «Weil es heute keinen Abschluss ohne Anschluss mehr gibt, ist eine Berufslehre keine Sackgasse, sondern eine Startpiste in Richtung Karriere.»

Immer Leute mit dreckigen Händen

Das bestätigten an einer Berufsbildungs-Arena Roland Vonarburg, Unternehmer und Präsident des Gewerbeverbandes Kanton Luzern, Oskar Egli, Lehrlingsbegleiter bei Hunkeler Wikon und Berufsschullehrer Kurt Peter. Moderiert von Sarah Bischof diskutierten sie mit Vertreterinnen und Vertretern der JCVP. «Es wird immer Leute brauchen, die dreckige Hände haben», sagte Egli aus der Sicht eines international ausgerichteten Betriebs, der viele Fachkräfte braucht. Die dreckigen Hände seien aber nur ein Aspekt der beruflichen Realität, ergänzte Berufsschullehrer Kurt Peter. «Die grosse Stärke des dualen Wegs ist wirklich diese Verbindung Theorie – Praxis, was Raum für verschiedene Talente bietet.» Vonarburg plädierte für mehr Wertschätzung gegenüber dem Handwerk und den gewerblichen Berufen, «auch seitens der Eltern».

In der Beiz, auf dem Bau, im Laden

Bildungsdirektor Reto Wyss vertrat drei Forderungen im Interesse einer vitalen Berufsbildung:

  • Gewerbe und Wirtschaft müssen neben dem breiten Angebot für die Mehrheit mehr Plätze für Attestlehren (Schwache) anbieten und umgekehrt für die Starken die Berufsmatura fördern.

  • Die Betriebe sollen Jugendlichen mit Migrationshintergrund eine Chance geben. Arbeit sei das beste Mittel der Integration und «vielfach erzielen Lernende mit Migrationshintergrund an Berufsweltmeisterschaften Spitzenränge für unser Land.»

  • Die Gesellschaft müsse den Berufen ohne Krawatte mehr Wertschätzung entgegenbringen. «Das beginnt halt damit, wie wir die Leute in der Beiz, auf dem Bau oder im Laden behandeln.»

 

Tags: Podium, Ausbildung

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