2. Röhre: Luzerner KMUs brauchen sie

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Martin Ruckli
Der Landmaschinen-Betrieb von Martin Ruckli in Buttisholz wäre von einem gesperrten Gotthard-Tunnel stark betroffen. Deshalb ist er als AWG-Vorstandsmitglied klar für die zweite Röhre.

Die Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Gesellschaft (AWG) Kanton Luzern ist für die zweite Gotthardröhre, weil viele Luzerner KMU im Tessin oder Norditalien tätig sind. Zum Beispiel die Landmaschinen-Firma Martin Ruckli AG, Buttisholz.

Die Martin Ruckli AG mit 12 Mitarbeitern hat intensive Geschäftsbeziehungen mit italienischen Firmen. „Diese Maschinen und Ersatzteile müssen sehr schnell bei uns eintreffen“, erklärt Ruckli. Das gehe nur mit einer direkten Nord-Südverbindung für Güter. „Bei einem geschlossenen Tunnel während zwei Jahren mit einem komplizierten, zeitaufwändigen Umladen wären wir weg vom Fenster.“ Damit nicht genug. Auch die Gegenrichtung ist für den inhabergeführten Betrieb wichtig. Zu seinen Kunden zählen auch landwirtschaftliche Betriebe im Tessin, die ganz speziell auch in Notfällen ihre Ansprüche haben. „Dafür müssen wir von Buttisholz aus mit unseren Servicefahrzeugen sofort und unkompliziert ins Tessin fahren können.“

… und Früchte aus dem Süden?

Als Unternehmer und Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Gesellschaft AWG Kanton Luzern ist deshalb für Ruckli klar, dass die zweite Röhre gebaut werden muss. „Alles andere sind Träumereien, weil nicht einmal klar wäre, wo die Verladestationen gebaut werden könnten. AWG-Vizepräsident Urs Marti, Zell, macht geltend, dass Ruckli kein Einzelfall ist. Italien sei der drittgrösste Handelspartner der Schweiz. Dazu gehört auch, dass aus dem Süden täglich Gemüse und Früchte in Luzerner Läden und Restaurants geliefert werden. „Wäre der Gotthard geschlossen, kämen diese Früchte ziemlich verschimmelt an“, sagt Unternehmer und Kantonsrat Urs Marti, augenzwinkernd.

Gefährlich für Luzerner Tourismus

Katastrophal wäre ein gesperrter Gotthard für den Luzerner Tourismus. „Die Gefahr ist gross, dass die Routen der Reisebusse zwischen Süd-deutschland und Norditalien nicht mehr durch die Schweiz führen und Luzern links liegen gelassen würde“, so Urs Marti.

Tags: Wirtschaft, KMU, 2. Gotthardröhre

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