Investieren statt sinnlose Steuern zahlen

Fällt die Besteuerung des Eigenmietwertes weg, werden Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer mehr Mittel in die Sanierung ihrer Liegenschaften investieren: Deshalb sagt der Vorstand der wirtschaftspolitische Organisation AWG (Aktiv in Wirtschaft und Gesellschaft) Ja zur Abschaffung des Eigenmietwerts.
Führt der Staat erst mal eine Steuer ein, bleibt sie ewig. «Eines der schlimmsten Beispiele ist die Eigenmietwertsteuer», sagt AWG-Präsident Josef Wyss. Vor 110 Jahren sei diese als Krisensteuer zur Finanzierung der Kriegsjahre eingeführt worden – und nicht mehr verschwunden! «In der Steuersystematik steht sie seit je quer in der Landschaft, weil eine Steuer für selbstbewohntes Wohneigentum keinen Sinn ergibt», sagt Martin Zemp, Steuerexperte im AWG-Vorstand.
Eine Billion Privatschulden
Mehr noch, die Besteuerung des Eigenmietwertes hat volkswirtschaftlich grossen Schaden angerichtet. Durch das «verdrehte» System der Steuer auf einem fiktiven Einkommen einerseits und Abzügen für Hypothekarschulden und Unterhalt anderseits entstand eine immense Privatverschuldung. Mit Privatschulden von total einer Billion ist die Schweiz im internationalen Vergleich trauriger Spitzenreiter. «Es ist höchste Zeit, dass wir mit dieser sinnlosen Steuer aufräumen und sie abschaffen», so Zemp. Die Vorlage von Bundesrat und Parlament sei fair: einerseits konsequente Abschaffung des Eigenmietwertes für selbstbewohnte Erst- und Zweitliegenschaften, anderseits Wegfall der Abzüge. «Schulden machen soll sich nicht mehr lohnen.»
Für Wirtschaft und Arbeitsplätze
«Mit der Abschaffung der Besteuerung des Eigenmietwertes erhält das Gewerbe mehr und nicht weniger Aufträge», erläutert Wyss. Statt in die Staatskasse würden die Besitzerinnen und Besitzer von selbstbewohnten Häusern oder Eigentumswohnungen mehr Geld in den Unterhalt und die energetische Erneuerung investieren. Denn: «Kein einziger Wohneigentümer nimmt Sanierungen vor, nur weil er Abzüge machen kann, es geht ihm um die Instandstellung seines Eigentums für künftige Generationen.»

«Kein Wohneigentümer nimmt Sanierungen vor, weil er Abzüge machen kann, es geht ihm um die Instandstellung für künftige Generationen.» Josef Wyss